Wenn unsere Hunde unter Schmerzen leiden, tut uns Menschen das in der Seele weh. Wir möchten helfen und fühlen uns aber häufig hilflos. Allerdings gibt es z.B. mittels Wärme tolle Möglichkeiten, Schmerzen beim Hund zu lindern.
Wärmetherapie beim Hund – das kannst du als Hundehalter selbst tun
Die Wärmetherapie ist sehr vielfältig und du kannst sie nicht nur zur Schmerztherapie sondern auch begleitend zu einer Massage anwenden. Aber auch als Vorbereitung auf sportliche Aktivitäten und im Anschluss daran sowie vor und nach Spaziergängen. Es gibt viele verschiedene Arten der Wärmetherapie, die du je nach dem was deinem Hund am besten gefällt, auswählen kannst. Hier empfiehlt es sich einfach zu probieren, womit dein Hund sich wohl fühlt und was er gut annimmt. Manche Hunde lieben das Rotlicht, andere Hunde wiederum fühlen sich mit der Wärme eines Körnerkissens sehr wohl.
Wann kann man dem Hund mit Wärme bei Schmerzen helfen?
Mittels Wärme kannst du Muskelverspannungen lösen, Muskelschmerzen und Schmerzen im Allgemeinen lindern. Wärmetherapie wird häufig eingesetzt bei Gelenkerkrankungen, die nicht akut entzündlich sind, wie Spondylose, Hüftdysplasie oder Arthrose außerhalb eines akuten Schubs. Auch bei chronisch-rheumatischen und chronisch-entzündlichen Erkrankungen kannst du deinem Hund mit Wärme helfen. Wenn du einen älteren Hund hast, kannst du ihm zu mehr Mobilität verhelfen.
Wann sind Wärmeanwendungen bei deinem Hund tabu?
Nicht anwenden solltest du Wärme bei deinem Hund bei akuten Entzündungen, Fieber und Infektionserkrankungen. Auch bei Ödemen, Hämatomen und Blutungen ist Wärme tabu. Zudem solltest du auf Wärmetherapie verzichten, wenn dein Hund unter einer Herzinsuffizienz leidet, bei Tumoren und auch bei Trächtigkeit, da sie wehenfördernd sein kann.
Wie funktioniert Wärme als Schmerztherapie?
Die Wärme geht je nach Anwendung ca. 1-2 cm in die Tiefe. Wenn man hier z.B. den Vorderlauf des Hundes betrachtet, ist dies schon recht tief. Wärme wirkt vielfältig und intensiv.
- Die Durchblutung wird angeregt, weil sich durch die Wärme die Gefäße weiten und das Blut schneller fließt. Positiver Effekt hierbei ist: entzündliche Stoffe werden abtransportiert und die Sauerstoffzufuhr wird erhöht (somit Stoffwechselsteigerung im Gewebe).
- Somit führt sie bei chronisch- entzündlichen Erkrankungen zu einer Hemmung der Entzündung, da durch die Wärme die entzündlichen Stoffe abtransportiert werden.
- Gleichzeitig entspannt die Muskulatur und Schmerzen werden gelindert.
- Die Gelenkbeweglichkeit wird erhöht, da durch die Wärme die Gelenkflüssigkeit weniger zähflüssig ist und bindegewebige Strukturen wie Bänder und Sehnen werden elastischer.
- Die Steifigkeit der Gelenke wird weniger und dein Hund wird mobiler und beweglicher.
So wendest du Wärme bei deinem Hund an
Zunächst solltest du eine Wohlfühlatmosphäre schaffen. Sorge für eine bequeme Unterlage, damit ihr es bequem habt. Die Raumtemperatur sollte angenehm sein, das Licht ebenfalls. Sorge für eine ruhige Umgebung. Fernseher, Mobiltelefon und andere ablenkende Faktoren sind tabu.
Dein Hund sollte im besten Fall entspannt auf der Seite liegen. Du solltest dir vor der Anwendung einen Überblick darüber verschaffen, wie es deinem Hund geht. Taste die Muskulatur sanft ab und erfühle, wo es Verspannungen und Verhärtungen gibt. Gehe hier immer beidseitig vor um Unterschiede in den Körperhälften und Läufen wahrzunehmen.
Diese Arten der Wärmeanwendung gibt es
Formen der Wärmetherapie sind beispielsweise Rotlicht, Hotpacks, verschiedene Kern- und Körnerkissen, Wärmflasche, heiße Rolle und Dampfbad z.B. bei bronchialen Infekten. Wir empfehlen dir zu schauen, mit welcher Art der Wärmebehandlung dein Hund sich am Wohlsten fühlt.
Rotlicht:
Mit Rotlicht kannst du sehr gut größere Bereiche behandeln. Die Rotlichtlampe sollte ca. 30-40 cm vom Hund entfernt sein. Optimal ist es, wenn die Infrarotstrahlen in einem 90Grad Winkel auf deinen Hund auftreffen. Da die Wärme sehr intensiv sein kann solltest du Dauer und Intensität individuell anpassen. Dein Hund kann je nach dem wie er es mag 15-30 Minuten unter dem Rotlicht bleiben.
Hot Packs:
Sie sind sehr einfach im Handling und eignen sich zur lokalen Anwendung. Du erwärmst sie in der Mikrowelle oder im Wasserbad. Sie halten die Temperatur ca. 1 Stunde. Nachdem du das Hotpack erwärmt hast, wickelst du es am besten in ein Handtuch, damit die Wärme nicht zu intensiv wird und legst es auf die Stelle, die du behandeln möchtest. Das Hot Pack kühlt mit der Zeit ab und kann 15-30 Minuten auf deinem Hund verbleiben.
Körner-/Kernkissen:
Mit Körner- oder Kirschkernkissen kannst du ebenfalls sehr gut lokale Bereiche behandeln. Du erwärmst sie im Backofen oder in der Mikrowelle und legst sie dann für ca. 15-30 Minuten auf die Stelle, die du behandeln möchtest auf. Körnerkissen verschaffen übrigens nicht nur bei Gelenkerkrankungen schnelle Linderung, sondern z.B. auch bei Bauchschmerzen.
Wie oft kannst du deinen Hund mit Wärme behandeln?
Je nach Bedarf kannst du deinen Hund sogar mehrmals täglich mit Wärme behandeln.
Das ist wichtig!
Du darfst deinen Hund bei der Wärmetherapie niemals alleine lassen, damit du ihn vor Überhitzung und Überreaktion schützt. Befestige Hot Packs, Kirschkernkissen oder eine Wärmflasche niemals auf deinem Hund. Er muss jederzeit die Möglichkeit haben, der Wärme auszuweichen und die Behandlung abzubrechen.
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