Bei einer Arthritis beim Hund handelt es sich um eine entzündliche Gelenkerkrankung. Sie ist nicht zu verwechseln mit der Arthrose, denn bei der Arthrose handelt es sich um einen Gelenkverschleiß und somit ein “kaltes Geschehen”. Eine Arthritis hingegen ist eine Entzündung im Gelenk mit unterschiedlichen Ursachen und wird als ein „warmes“ Geschehen bezeichnet.
Eine Arthritis zeigt die fünf typischen Entzündungszeichen:
- Schwellung
- Erwärmung
- Rötung
- Schmerz
- Bewegungseinschränkung
Die Ursachen einer Arthritis
Eine Arthritis kann in der Regel zwei verschiedene Auslöser haben.
Die infektiöse Arthritis
Dabei dringen Krankheitserreger in den Körper ein. Das kann durch einen Biss oder eine Verletzung in den Körper passieren. So wird eine Entzündung im Gelenk verursacht. Aber auch verschiedene Infektionserkrankungen wie z.B. eine Borreliose, verursacht durch einen Zeckenbiss oder Leishmaniose, können die Krankheitserreger in den Körper gelangen und eine Gelenkentzündung hervorrufen.
Sind die Erreger ins Gelenk gelangt, entsteht eine schwere Entzündung. Die Folge ist eine starke Schwellung und Schmerzen. Durch die eitrige Entzündung wird der Gelenkknorpel aufgeweicht und geschädigt.
Die nicht-infektiöse Arthritis
Eine nicht infektiöse Arthritis entsteht in der Regel durch ein stumpfes Trauma. Das können beispielsweise ein Sturz, Hängenbleiben oder falsches Auftreten sein, die eine Zerrung, Stauchung oder Quetschung im Gelenk verursachen.
Es dringen hier also keine Bakterien ins Gelenk ein. Das Gelenk wird allerdings geschädigt, da die Bänder überdehnt werden, die Gelenkkapsel oder der Knorpel beschädigt werden. Hierauf reagiert der Körper mit einer Entzündung und es entsteht ein Gelenkerguss.
Doch auch eine Reaktion oder Fehlfunktion des Immunsystems kann eine Arthritis auslösen. Dann spricht man von einer Immunbedingten Arthritis. Ein Beispiel ist die rheumatoide Arthritis. Es sind meist mehrere Gelenke betroffen und man spricht dann von einer Polyarthritis. Die genaue Ursache der immunbedingten Arthritis ist nicht gänzlich geklärt. Es werden vom Immunsystem bestimmte Botenstoffe gebildet. Diese setzen einen entzündlichen Prozess im Gelenk in Gang.
Auch eine Arthrose kann in eine nicht infektiöse Arthritis übergehen. Diese beschränkt sich dann allerdings meist auf ein Gelenk.
Symptome für eine Arthritis beim Hund
Die Anzeichen für eine Arthritis sind je nach Auslöser der Arthritis unterschiedlich.
- Bei einer infektiösen Arthritis leiden die Hunde meist unter Fieber, sind schlapp und teilnahmslos. Sie zeigen eine hochgradige Lahmheit. Das betroffene Gelenk ist erwärmt, geschwollen und schmerzt.
- Auch bei einer traumatischen Arthritis ist das Gelenk geschwollen, erwärmt und schmerzhaft. Doch unter Fieber leiden die erkrankten Hunde nicht. Die Lahmheit tritt meist zeitnah nach dem Trauma auf, z.B. nach einem Sturz.
- Die Anzeichen einer Immunbedingten Arthritis sind wieder etwas anders. Die Hunde sind sehr schlapp, müde und fiebrig. Oft leiden sie auch unter Appetitlosigkeit. Aufstehen und Bewegen fällt schwer, der Gang ist steifbeinig. Die Lahmheit kann unterschiedlich stark und an verschiedenen Gelenken auftreten.
Prognose
Bei einer Arthritis ist – unabhängig von der Art – eine sehr schnelle Behandlung wichtig. Je schneller behandelt wird, desto besser die Prognose. Die Behandlung ist meist langwierig. In einigen Fällen, kann die Arthritis immer wieder aufflammen.
Die Folgen der Arthritis bim Hund
Durch die Fehl- und Überlastung der anderen Gelenke kann es als Folge zu Bildung von Arthrose kommen. Oft bilden sich auch muskuläre Verspannungen.
Als typische Spätfolge der Arthritis entsteht meist eine Arthrose im Gelenk und das Gelenk ist dauerhaft geschädigt. In sehr schweren Fällen kann sogar eine Amputation notwendig werden. Unbehandelt kann eine Arthritis zum Tod führen.
Im nächsten Artikel berichten wir dir, wie man eine Arthritis diagnostiziert, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt und wie du deinen Hund selbst unterstützen kannst.
Hat dein Hund schon einmal unter einer Arthritis gelitten? Wie ist sie entstanden und konnte sie erfolgreich behandelt werden? Teile deine Erfahrungen gern in den Kommentaren mit uns!
